Stufe II Sectio / Sectiobereitschaft
Indikationsstellung und Kommunikation
- Entscheid – Entbindungszeit (E-E-Zeit):
- idealerweise 30-45 Minuten
- Vorgabe: maximal 60 Minuten
- Informationskette
Ablauf im Gebärsaal | Ablauf auf Präntal-Station |
Assistenzarzt informiert:
Oberarzt informiert
|
Assistenzarzt informiert:
Hebamme Pränatal informiert
Oberarzt informiert
|
CAVE: wenn eine Sectio Stufe-II-Sectio ausgerufen wurde, muss der Zeitplan eingehalten werden!
Dies erfordert einen sofortigen Beginn der Massnahmen mit dem Ziel einer raschen Verlegung in den Ops.
→ allen Beteiligten (OP-Koordination / Anästhesie / Neonatologie) kommunizieren, dass man direkt "losfahren" möchte, nicht einfach auf Abruf warten!
Ablauf nach Indikationsstellung
- OP-Anmeldung im Epic / LUKiS
- Zusätzlich zur OP-Anmeldung im Epic / LUKiS müssen bei einer Sectio Stufe II folgende Stellen unverzüglich telefonisch informiert werden (siehe Tabelle oben)
- Zentrale OP-Koordination: Tel 4642
- Anästhesie OA (immer persönlich von OA Frauenklinik zu OA Anästhesie): Tel 1535 (tagsüber von 07:00h bis 17:00h ) oder Tel 1500 (abends / nachts 17:00h bis 07:00h, Wochenende, Feiertage)
- Oberarzt Neonatologie: Tel 1301
- Dienst OA Chirurgie (legt Prioritäten der OP-Reihenfolge fest): Tel 1601. Bei einer Stufe II Sectio erfolgt keine Besprechung der Prioritäten, sondern lediglich die telefonische Information des chirurgischen Trieurs
- Während des laufenden OP-Tages-Programms der Frauenklinik: Tel. Info an den OP-Tagesverantwortlichen der Frauenklinik. Der Plan mit den Zuständigkeiten hängt über dem Arztarbeitsplatz im Gebärsaal.
- Eine Stufe II Sectio wird generell im Frauenklinik-Ops im 1. UG durchgeführt. Ausnahmsweise kann die Sectio in Rücksprache allen Beteiligten (OP-Koordination, Anästhesie, Neonatologie, OP-Tagesverantwortlicher Frauenklinik) im Gebäsaal-Ops durchgeführt werden.
- Operationsaufklärung durch Assistenzarzt
- Vorbereitung der Gebärenden erfolgt durch Hebamme (Infusionen, Rasur, DK, Natriumcitrat, EC testen usw.)
-
Cave: DK wird je nach Situation gelegt
- eilig: im Gebärsaal / auf Abteilung
- bei liegender PDA: im Gebärsaal / auf Abteilung
- keine liegende PDA und Zeit vorhanden: erst nach Spinalanästhesie-Anlage im Ops
-
Cave: DK wird je nach Situation gelegt
- Im Idealfall begleitet der Assistenzarzt oder Oberarzt die Hebamme und die Gebärende vom Gebärzimmer in den Operationssaal.
- Sobald der Ops erreicht ist, wird das CTG wieder angeschlossen.
- Die Hebamme ist beim Legen der Spinalanästhesie / Aufspritzen der PDA anwesend und telefoniert dem Gebärsaal-Oberarzt, falls dieser nicht bereits im Ops anwesend ist.
- Sollte das Legen der Spinalanästhesie ungewöhnlich viel Zeit in Anspruch nehmen, muss der Gebärsaal-Oberarzt, falls nicht bereits anwesend, informiert werden und unverzüglich in den Ops eilen, um Situation zu klären.
- Der DK wird zügig von der Hebamme, Hebamme in Ausbildung oder von der Lagerungspflege / Zudienung gelegt.
Sectiobereitschaft
Um eine mögliche Stufe II Sectio vorab zu optimieren, kann eine sogenannte Sectiobereitschaft vorbereitet werden.
Sectiobereitschaft bedeutet:
- die für eine Sectio notwendigen Laborwerte sind vorhanden
- Erythrocytenkonzentrate sind getestet
- Patientin hat Spitalnachthemd an
- (PDA)
- Rasur
- Dauerkatheter
- Operationsaufklärung ist vorhanden
Da es sich hier um einschneidende Massnahmen für die Gebärende handelt, ist eine klare und empathische Kommunikation an das werdende Elternpaar unerlässlich. Dies erfolgt durch den Oberarzt selbst.
Mögliche Situationen:
- suspektes CTG und/oder protrahierter Geburtsverlauf ohne absehbare Geburt
- Trial-Vakuum / Trial-Forceps
- Zwillingsgeburten
Autor: Markus Hodel
Autorisiert: Markus Hodel
Aktualisiert: Vincent Uerlings, Christina Diebold
Version: 24.07.2024
Gültig bis 31.12.2024